Gummy Smile: Auch zu viel Zahnfleisch kann störend wirken
„Gummy Smile“ ist der englische Fachausdruck für „Zahnfleischlächeln“. Beim Gummy Smile zeigt der Patient beim Lächeln unverhältnismässig viel Zahnfleisch, was oft als ästhetisch störend empfunden wird. Mehrere Ursachen sind möglich: Oft bedeckt das Zahnfleisch einen zu grossen Anteil der Zahnkronen und lässt sie zu kurz erscheinen. Manchmal liegt auch eine zu kurze Oberlippe oder ein zu langes Mittelgesicht vor. In vielen Fällen kann eine parodontal-chirurgische Korrektur Abhilfe schaffen. Mit dem Laser wird das überschüssige Gewebe schonend und schmerzfrei entfernt und eine harmonische Zahnform wiederhergestellt. In manchen Fällen muss in einem kleinen Eingriff neben dem Zahnfleisch auch der Knochen am Zahnfleischrand korrigiert werden, um ein dauerhaftes Ergebnis zu erhalten.
Bei Gummy Smile durch eine zu stark beweglicher Oberlippe (hypermobile Oberlippe, die beim Lachen zu weit nach oben geht und zuviel Zahnfleisch entblösst), kann manchmal eine chirurgische Korrektur helfen, bei der die Oberlippe etwas nach unten verlagert wird und für ein harmonisches Bild beim Lächeln sorgt.
Chirurgische Lippenreposition – Fallbeispiel
Dieser 30-jährige Mann fühlte sich ästhetisch durch sein ausgeprägtes Gummy-Smile beeinträchtigt. Die Untersuchung ergab, dass das Zahnfleischlächeln durch eine «hypermobile» Oberlippe verursacht wurde, die beim Lachen extrem nach oben ging .
Mit der Lippenreposition, einem kleinen, in lokaler Betäubung an der Innenseite der Lippe vorgenommenen chirurgischen Eingriff, konnten wir die übermässige Beweglichkeit der Oberlippe einschränken. Das Foto zeigt den Patienten einige Wochen nach der chirurgischen Korrektur beim Lächeln, das nun viel harmonischer aussieht.
Zahnfleischrückgang bei Parodontitis
Bei fortgeschrittener Parodontitis mit Knochenschwund kommt es zu sichtbarem Rückgang des Zahnfleisches. Die dadurch verursachten ästhetischen Probleme können mitunter gravierend sein: Zwischen den Zähnen werden unschöne schwarze Dreiecke sichtbar, zudem stören die zu langen Zähne und die freiliegenden braunen Wurzelanteile. Dazu kommen gelegentlich phonetische Behinderungen (Störung der Aussprache) da die Luft ungehindert zwischen den Schneidezähnen hindurchtritt.
Falls bereits zu viel Knochen verloren gegangen ist, kann man mit einem chirurgischen Zahnfleischaufbau meist keine verlässlichen Resultate mehr erzielen. In vielen Fällen können die „schwarzen Löcher“ jedoch durch eine Versorgung mit entsprechend gestalteten Keramikkronen oder Veneers oder -minimalinvasiv- mit einer Verbreiterung der Zähne mit Komposit geschlossen werden.
Fallbeispiel
49-jähriger Patient mit ausgeheilter Parodontitis. Die durch den Geweberückgang entstandenen schwarzen Löcher zwischen den Zähnen störten den Patienten sehr. Da ein chirurgischer Gewebeaufbau nicht mehr möglich war, konnte mit entsprechend geformten Vollkeramik-Kronen eine akzeptable Lösung geschaffen werden.
Zahnfleischmaske: Die abnehmbare Lösung
Bei grossen Zahnfleischdefekten, z.B. infolge einer fortgeschrittenen Parodontitis, ist eine herausnehmbare Zahnfleischmaske oft die einzige Lösung. Nach Abdrucknahme wird im zahntechnischen Labor aus Kunststoff eine hauchdünne zahnfleischfarbene Maske angefertigt, die den Zähnen ganz präzise anliegt. Der Tragekomfort dieser Zahnfleisch-Maske, (auch „Epithese“ genannt), ist für den Patienten sehr gut. Auch werden Ästhetik und Phonetik (Aussprache) entscheidend verbessert. Zur Zahnreinigung kann die Maske einfach herausgenommen und anschliessend wieder eingesetzt werden.
In besonders schweren Fällen von Knochen- und Zahnfleischschwund ist eine funktionelle und ästhetische Wiederherstellung nur mit implantatgetragenem Zahnersatz möglich.
Sehen Sie sich die Bilder der Zahn-Ästhetik-Galerie an.