Veneers (Keramikverblendschalen)

Was sind Veneers?

Veneers sind hauchdünne (ca. 0,5 mm) lichtdurchlässige Verblendschalen (Facetten) aus Keramik (Porzellan), die nach einem Abdruck im Labor hergestellt und mit einem speziellen Adhäsiv-Verfahren dauerhaft auf die Vorderseite der Frontzähne aufgeklebt werden. Dabei wird der Zahn im gesamten sichtbaren Bereich von der Keramik-Facette abgedeckt.

Durch die chemische Verbindung zwischen Porzellan (Keramik) und Zahnschmelz entsteht eine lichtdurchlässige, zahnfarbene Einheit mit unvergleichlich natürlicher Ästhetik. Selbst ein Zahnarzt hat manchmal Mühe, mit Keramik-Veneers versorgte Zähne von unbehandelten zu unterscheiden.

Welche Vorteile bieten Veneers?

Im Vergleich zur normalen Krone ist die Veneer-Behandlung erheblich zahnschonender, da viel weniger Zahnsubstanz abgeschliffen werden muss. Ausserdem sind Porzellan-Veeners durch die Verklebung mit dem Zahnschmelz sehr belastbar und langlebig.

Der Hauptvorteil liegt aber in der hervorragenden Ästhetik. Im Gegensatz zur Krone ist der Übergang von der hauchdünnen Keramikschale zum Zahn praktisch unsichtbar und muss daher nicht unter das Zahnfleisch verlegt werden. Das von Kronen bekannte Problem von Zahnfleischentzündung, nachfolgendem Zahnfleischrückgang und dadurch freiliegenden Kronenrändern gibt es daher beim Veneer nicht. Bei sehr dunklen Zähnen, z.B. nach Wurzelbehandlung, empfiehlt sich vor der Behandlung mit Keramikveneers eine schonende Zahnaufhellung durch Bleichung der Zähne (Bleaching), um die Zahnfarbe vor der Behandlung zu optimieren.

Veneers sind das Mittel der Wahl, wenn Frontzähne in Form gebracht werden sollen. Beseitigung von leichten Fehlstellungen, Lücken, Korrekturen von Form und Farbe gelingen mit hervorragenden ästhetischen Resultaten. Bei grösseren Fehlstellungen ist es oft besser, zuerst eine kieferorthopädische Behandlung mit einer Zahnspange durchzuführen. Dies ist heute auch mit unsichtbaren Zahnspangen möglich.

Wie ist der Ablauf einer Veneer-Behandlung?

In jedem Fall ist vor Behandlungsbeginn eine sorgfältige Planung unerlässlich. Die Ausgangssituation wird mit Fotos erfasst und es werden Abdrücke, oder alternativ ein elektronischer Scan der Zähne genommen. Auf dem Computer können wir virtuell die Behandlung und das geplante Ergebnis darstellen und mit dem Patienten besprechen, so dass dieser schon im Vorfeld seine Wünsche betreffend Zahnform, Zahnstellung und Zahnfarbe einbringen kann.

Für die eigentliche Behandlung sind zwei Sitzungen erforderlich: Zuerst werden die zu behandelnden Zähne auf der Vorderseite leicht beschliffen, wobei nur ca. 0,5 mm Zahnschmelz abgetragen wird. Diese Präparation ist in örtlicher Betäubung absolut schmerzlos. Nach Abdrucknahme werden dann provisorische Kunststoff-Veneers eingesetzt, die in Form und Zahnstellung den definitiven Veneers entsprechen. Der Patient kann anhand der Provisorien nochmals das geplante Behandlungsergebnis überprüfen und ggf. Korrekturen anfordern. Etwa eine Woche nach der Präparation der Zähne werden dann die fertigen Porzellan-Veneers auf den Zähnen verklebt (zementiert).

Fallbeispiel Veneers

Wegen einer Missbildung des Zahnschmelzes (Schmelzdysplasie) hatte diese 23-jährige Patientin seit ihrer Kindheit einen extrem verfärbten Zahnschmelz, der zudem sehr weich war, was zu einer zunehmenden Abnutzung (Abrasion) der Zähne geführt hatte. Die Patientin wünschte eine komplette ästhetische und funktionelle Rehabilitation. Mit Vollkeramik-Veneers im Frontbereich und Vollkeramikkronen auf den Seitenzähnen konnten wir diese Ziele erreichen: Wiederherstellung der natürlichen Zahnästhetik, Hebung des abgesunkenen Bisses, Schutz der Zähne vor erneuter Abrasion. Gleichzeitig war es möglich, kleinere Unregelmässigkeiten in Form und Stellung der Zähne auszugleichen.

Weitere Fallbeispiele aus unserer Praxis mit Veneer-Behandlungen:
53-jährige Patientin:Unansehnliche, teilweise abgesplitterte und verfärbte Frontzähne (links) und Zustand nach Versorgung mit Keramikverblendschalen (rechts)
47-jähriger Patient: Harmonisches Resultat einer Veneer-Behandlung von schadhaften Frontzähnen mit gleichzeitiger Korrektur der Fehlstellung
72-jähriger Patient: Veneers zur Wiederherstellung von abgenutzten, verfärbten Frontzähnen mit gleichzeitigem Schliessen der Zahnlücken
27-jährige Patientin vor und nach der Behandlung. In diesem Fall kamen ausser Veeners auch Implantate zur Anwendung, eine genaue Fallbeschreibung lesen Sie hier
34-jährige Patientin vor und nach Veneering im Ober- und Unterkiefer

Veneers - ein Wort zur Pflege

Einmal eingeklebt, sind die Porzellan-Veneers extrem beständig, verfärben nicht und bedürfen keiner Pflege, die über die normale, regelmässige und sorgfältige Mundhygiene hinausgeht.
 

Kann jeder Zahn mit einem Veneer behandelt werden?

Prinzipiell eignen sich Veneers nur für Frontzähne im sichtbaren Bereich, also Schneide- und Eckzähne sowie eventuell Prämolaren. Der Zahn sollte stabil genug und nicht durch grossflächige Füllungen oder Defekte geschwächt sein. Bei Zähnen mit grossen Defekten ist eine Vollkrone eindeutig die bessere Wahl.
 

Was sind Lumineers oder Non-Prep-Veneers, welche Vor- und Nachteile haben sie?

Ein Lumineer ist ein besonders (ca. 0.3 mm) dünnes Keramikveneer, das ganz ohne Abschleifen (Präparation) des Zahnes auf diesen aufgeklebt wird. Daher wird ein Lumineer auch als „Non-Prep-Veneer“ bezeichnet. In der Werbung wird häufig als Vorteil dargestellt, dass die Zähne für Lumineers nicht beschliffen werden müssen.

In unserer Praxis setzen wir ausschliesslich auf im eigenen Meisterlabor individuell hergestellte Keramik-Veneers , weil Lumineers unserer Meinung nach einige Nachteile aufweisen:

  • Die Möglichkeiten einer ästhetischen Korrektur von Zahnfehlstellungen (z.B. vorstehende Zähne) ist ohne leichtes Beschleifen der Zahnvorderseite stark begrenzt.
  • Bei stark verfärbten, dunklen Zähen ist es aufgrund der dünnen Keramikschicht nicht immer möglich, ein optimales ästhetisches Ergebnis zu erzielen. Entweder schimmert die Verfärbung durch, oder die Keramik ist sehr opak und wirkt dadurch unnatürlich
  • Das Aufkleben der Lumineers ganz ohne Präparation bewirkt eine Verdickung und oft auch eine Verlängerung der Zähne, was ästhetisch unerwünschte Folgen haben kann.
  • Bei Lumineers werden üblicherweise 6-8 Zähne gleichzeitig überzogen, um ein gleichmässiges Aussehen der Zähne zu erzielen. Laborgefertigte, individuell angepasste Veneers können dagegen auch bei Einzelzähnen gute Ergebnisse zeigen.
  • Die zentrale Herstellung der Lumineers in den USA erschwert eine individuelle Anpassung und bedeutet längere Lieferzeiten.
     

Was versteht man unter CEREC-Veneers?

Cerec-Veneers werden nicht im Labor gefertigt, sondern in der Praxis mit einem CAD/CAM-Computer hergestellt. Der beschliffene Zahn wird mit einem Laserstrahl abgetastet (gescannt) und das Veneer anschliessend aus einem Keramikblock gefräst. Vorteil: Die Versorgung ist in einer – allerdings ziemlich langen – Sitzung möglich. Nachteil: Trotz aller Fortschritte der Computertechnologie erreichen die Cerec- Veneers in puncto individuelle Farb- und Formanpassung noch immer nicht die Perfektion guter laborgefertigter Veeners. Aus diesem Grund lassen wir unsere Veneers individuell vom unseren qualifizierten Zahntechnikern herstellen.
 

Vor- und Nachteile von Keramik-Veneers:

+ Optimale Ästhetik

+ Form- und Stellungskorrektur der behandelten Zähne möglich

+ Zahn- und zahnfleischschonend

+ Langlebig

- Relativ teuer

- Zwei Sitzungen erforderlich

- Weniger gut geeignet für bereits stark gefüllte Zähne
 

Was kosten Veneers?

Aufwand und Kosten für ein Keramikveneer entsprechen etwa dem einer Vollkeramik-Krone. Sie müssen also für einen Zahn mit etwa CHF 1’500.- bis 2’000.- rechnen.

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