Infos über Kinderzähne
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Themenübersicht Seite 2:
- Die ersten Zähne: Das Milchgebiss
- Die zweiten Zähne kommen: Der Zahnwechsel
- Wie verhindert man Karies bei Kindern?
- Zahn-Unfälle bei Kindern: Was ist zu tun?
- Kreidezähne (MIH): Wenn die Zähne bröckeln
- Kinderzähne richtig putzen
- Vorbereitung auf den ersten Besuch beim Kinderzahnarzt
- Fragen und Antworten
Die ersten Zähne: Das Milchgebiss

Beim Baby und Kleinkind sind die Kiefer noch nicht gross genug, um die bleibenden Zähne aufnehmen zu können. Daher bildet der Mensch – wie viele Säugetiere – zunächst ein Milchgebiss mit 20 Milchzähnen aus. Pro Kiefer gibt es 10 Zähne: 4 Schneidezähne (Schaufeln), 2 Eckzähne und 4 Molaren (auch Stockzähne oder Backenzähne genannt) Die Milchzähne sind kleiner als die 32 bleibenden Zähne, von denen sie später ersetzt werden (Zahnwechsel).
Wann kommen die ersten Zähne, wann gehen sie?


Der erste Zahn, der etwa im 6. Monat die Schleimhaut durchbricht, ist meistens der Unterkiefer-Schneidezahn. Die Reihenfolge des Zahndurchbruches ist fast immer gleich, die Durchbruch-Zeiten können jedoch von Kind zu Kind deutlich unterschiedlich sein: Manche Babys kommen schon mit einem Zahn auf die Welt, andere haben mit einem Jahr noch keinen einzigen Milchzahn. Bei Verzögerungen um mehrere Monate besteht daher kein Anlass zur Sorge.
Mit einem Jahr sind meist sechs bis acht Schneidezähne zu sehen und mit drei Jahren sollten sämtliche Milchzähne voll durchgebrochen sein. Das vollständige Milchgebiss enthält 20 Milchzähne, jeweils im Oberkiefer und im Unterkiefer vier Schneidezähne, zwei Eckzähne und vier Backenzähne.
Zahnen: Was müssen Eltern beachten?
Wenn die ersten Zähnchen in den Mund des Babys durchbrechen, bezeichnet man das als „zahnen“. Die meisten Babys bekommen ihre Milchzähne ohne grössere Probleme. Dass die neuen Zähne kommen, merkt man vor allem daran, dass das Baby stärker „sabbert“ und ständig auf harten Gegenständen wie z.B. dem Beissring oder der Rassel herumbeisst.
Zahnungs-Beschwerden sind häufige Begleiterscheinungen des Milchzahndurchbruchs. Das entzündete Zahnfleisch tut weh, die Babys sind unruhig, quengelig und schlafen schlecht. Auch mässiges Fieber oder Durchfall sind nicht ungewöhnlich. Die Wangen sind oft gerötet, der Po wund. Zur Linderung der Beschwerden durch entzündetes Zahnfleisch gibt es in der Apotheke zuckerfreie Zahnungs-Gels, ein im Kühlschrank gekühlter Beissring kann ebenfalls hilfreich sein. Bei hohem, anhaltendem Fieber oder anderen ungewöhnlichen Beschwerden sollte der Kinderarzt konsultiert werden.
Die zweiten Zähne kommen: Der Zahnwechsel

Um das 6. Lebensjahr beginnt normalerweise der Zahnwechsel mit dem Durchbruch des ersten bleibenden Zahnes. Es handelt sich um den ersten Molaren (Backenzahn), der auch als Sechsjahr-Molar bezeichnet wird. Da er hinter dem letzten Milchzahn herauskommt, ohne dass dabei ein Milchzahn ausfällt, wird sein Erscheinen oft nicht bemerkt.
Der Zahnwechsel geht in zwei Phasen vor sich:
6-8 Jahre:
Zuerst kommt der erste Backenzahn (Stockzahn) hinter den Milchzähnen, dann werden die Milchschneidezähne locker und die bleibenden Schneidezähne erscheinen. Oft fallen die Milchzähne zunächst nicht aus obwohl die bleibenden Zähne knapp dahinter (Richtung Zunge) schon durchgebrochen sind. Durch den Zungendruck auf die neuen Zähne kommt es aber normalerweise innert weniger Monate zum Ausfall der Milchschneidezähne Da die bleibenden Zähne für den ausgewachsenen Schädel proportioniert sind, wirken sie zunächst viel zu gross.
10-13 Jahre:
Jetzt fallen die Milch-Backenzähne (Stockzähne) aus und werden von den bleibenden Prämolaren ersetzt, die bleibenden Eckzähne verdrängen die Milch-Eckzähne.
Kampf der Karies – vom ersten Zahn an
Loch im Zahn – wie entsteht Karies?

Zahnkaries (auch Zahnfäule genannt) entsteht durch säurebildende Bakterien. Diese Bakterien bilden einen klebrigen Belag (Plaque), der auf den Zahnoberflächen haftet und nicht einfach weggespült werden kann. Aus zuckerhaltigen Lebensmitteln produzieren die Bakterien Säure, die den harten Zahnschmelz angreift, indem sie aus ihm Mineralstoffe wie Kalzium herauslöst. Im Anfangsstadium tritt die Karies nur als kreidig-weisser Fleck in Erscheinung, der Schmelz ist aufgeweicht (demineralisiert), aber noch nicht durchbrochen. Bei weiterem Fortschreiten entsteht dann das klassische „Loch“ im Zahnschmelz und die Karies breitet sich im darunterliegenden Dentin (Zahnbein) weiter aus. Spätestens jetzt ist eine Füllung erforderlich, um die Karies zu stoppen. Schmerzen treten meist erst dann auf, wenn sich der Loch-Frass dem Zahnnerven (Pulpa) nähert. Dann ist eine Wurzelbehandlung oft nicht mehr zu vermeiden.

Eltern irren sich mit der Annahme, dass Karies bei Milchzähnen nicht so schlimm sei, weil es schliesslich noch nicht die „richtigen“ Zähne seien. Milchzähne dienen nicht nur zum Kauen fester Nahrung und zur Sprachbildung, sie halten auch den Platz für die zweiten Zähne frei.
Der Milchzahn hat im Vergleich zum bleibenden Zahn einen dünneren und weniger widerstandsfähigen Schutzmantel aus Schmelz und Dentin und eine grössere Markhöhle (Pulpa). Deshalb sind Milchzähne nicht besonders resistent gegen Karies, die sich schnell ausbreiteten und den Zahnnerv erreichen kann, was dann oft zu Schmerzen führt. Geht ein Milchzahn durch Karies frühzeitig verloren, kann dies später zu Platzmangel für die bleibenden Zähne und Zahnfehlstellungen führen. Daher sollte man einen von der Karies befallenen Milchzahn nach Möglichkeit nicht ziehen, sondern retten!
Wie verhindert man Karies?
Kariesbakterien können von der Mutter bzw. Betreuungsperson auf das Kind übertragen werden. So gesehen ist Karies tatsächlich ansteckend. Daher nie den Nuggi, Sauger oder Löffel des Kindes ablecken!
Eltern sollten dem Kind von Anfang an ein Vorbild sein und Zahnbewusstsein vorleben. Man weiss heute, dass Kinder von Eltern mit guter Mundhygiene viel weniger Probleme mit Karies haben, als solche von Eltern mit schlechter Zahnpflege. Grund dafür ist einerseits das Vorbild, dem die Kinder nacheifern. Andererseits ist das Risiko der Übertragung von Kariesbakterien von den Eltern in den Kindermund viel grösser, wenn die Eltern bakterielle Zahnbeläge im Mund haben.
- Die Eltern müssen die Kinderzähne putzen, sobald der erste Milchzahn da ist!
- Richtige Ernährung verhindert Zahnschäden.
- Fluorid schützt Kinderzähne.
Zahn-Unfälle: Was ist zu tun?


Zahnunfälle sind bei Kindern und Jugendlichen besonders häufig. Während kleine Kinder oft hinfallen oder beim Spielen mit dem Kopf anschlagen, handelt es sich bei älteren Kindern und Jugendlichen meist um Sportunfälle, z.B. beim Skateboarden. Milchzahnverletzungen sind überwiegend relativ harmlos, hingegen ist bei bleibenden Zähnen, die gelockert oder ausgeschlagen werden, oft ein rasches Handeln erforderlich. Wichtig ist die Sicherstellung von abgebrochenen Zahnstücken, die oftmals wieder angeklebt werden können. Ausgeschlagene bleibende Zähne werden am besten in einer Zahnrettungsbox aufbewahrt, die in der Apotheke erhältlich ist. Alternativ kann der Zahn auch in kalter Milch gelagert werden. Fassen Sie den Zahn nicht an der Wurzel an, sondern an der Krone. Bitte verlieren Sie bei ausgeschlagenen Zähnen keine Zeit und suchen Sie umgehend ihren Zahnarzt auf: Die Wiedereinpflanzung (Replantation) ist umso erfolgreicher, je schneller sie erfolgt.

Wenn Ihr Zahnarzt nicht erreichbar ist, wenden Sie sich bei Zahnunfällen bitte an den für Ihren Kanton zuständigen zahnärztlichen Notdienst.
Hier erhalten Sie ausführliche Informationen über das richtige Verhalten nach Zahnunfällen
Kreidezähne (MIH): Wenn die Zähne bröckeln
Was ist MIH?
Kreidezähne oder MIH (Molaren-Inzisiven-Hypomineralisation) sind eine relativ häufige Entwicklungsstörung der bleibenden Zähne, manchmal auch der Milchzähne, die bei 10-15% aller Kinder auftritt. Meistens sind die mittleren bleibenden Schneidezähne (Inzisiven) und die ersten bleibenden Backenzähne (Molaren) betroffen. Kreidige weisse oder gelb-braune Flecken sind das äussere Erkennungsmerkmal der MIH-Zähne. Aber der veränderte Zahnschmelz ist auch strukturell geschädigt und nicht ausreichend widerstandsfähig: Karies kann sich auf Kreidezähnen rasch ausbreiten, die betroffenen Zähne können aber auch beim Kauen schnell abbröckeln. Ein weiteres Problem der Kreidezähne ist manchmal die extreme Berührungs- oder Temperaturempfindlichkeit, was beim Essen und Putzen zu Schmerzen führen kann.


Ursachen der MIH:
Die Ursache dieser Zahnschmelz-Missbildung ist noch unklar. Der Zahnschmelz wird in den letzten Monaten der Schwangerschaft und in den ersten vier Lebensjahren des Kindes gebildet. Ein in dieser Phase schädlicher Einfluss von Kinderkrankheiten, Medikamenten (Antibiotika) oder Umweltfaktoren wird zur Zeit diskutiert.
Wie erkennt man MIH-Zähne?
Der erfahrene Kinderzahnarzt erkennt die für MIH typischen Schmelzdefekte und -verfärbungen an den Schneidezähnen und Molaren meist auf den ersten Blick. Manchmal findet man bei MIH-Kindern auch schon im Milchgebiss auffällige Schmelzmissbildungen.
Behandlung der MIH-Kreidezähne:
Behandlung von MIH-Kreidezähnen bei einer 18-jährigen Jugendlichen: Diese Patientin hatte zunehmend unter ihren stark fleckigen und verfärbten MIH-Frontzähnen gelitten und schämte sich, diese beim Lächeln zu zeigen. Mit einer minimalinvasiven Komposit-Schichttechnik konnten wir die Veränderungen schonend beseitigen und eine natürliche Zahnästhetik wiederherstellen. Behandler: Dr. Kamila Iwanski
Eine engmaschige kinderzahnärztliche Betreuung der von MIH betroffenen Kinder ist besonders wichtig. Wegen des Kariesrisikos sollte das Zähneputzen daheim besonders akkurat und gewissenhaft durchgeführt werden. Der Zahnarzt kann die Zähne auch mit einem Fluorid-Lack imprägnieren oder mit Kunststoff versiegeln. Bei Abbröckeln oder Abplatzen von Zahnschmelz wird der Zahn mit Kunststoff-Füllungen (Komposit) aufgebaut. Bei ausgedehnten Defekten können auch Kronen aus Keramik notwendig sein.
Kinderzähne richtig putzen

Nach Durchbruch des ersten Zahnes müssen die Eltern mit der Zahnpflege ihres Sprösslings beginnen. Bis zum Alter von ca. 6 Jahren sind Kinder manuell nicht in der Lage, ihre Zähne selbst systematisch zu putzen, weshalb diese Aufgabe den Eltern obliegt. Ab dem Schulalter sollten die Kinder motiviert werden, ihre Zähne selbst zu putzen. Den Eltern wird aber empfohlen, danach noch einmal alle Zahnflächen sorgfältig nachzuputzen.
Für die ersten Milchzähne reicht es, wenn einmal täglich eine erbsengrosse Menge Kinder-Zahnpasta (mit Fluorid) auf eine weiche Kinderzahnbürste aufgetragen wird und die Zähne damit sorgfältig von allen Seiten gereinigt werden. Kleinkinder können noch nicht spülen und schlucken die Zahnpasta teilweise herunter, was aber bei einer geringen Menge Kinderzahncreme nicht schädlich ist.
Ab dem zweiten Geburtstag sollte das Zähneputzen dann zweimal täglich – morgens nach dem Frühstück und abends vor dem Schlafengehen – erfolgen. Das abendliche Zähneputzen sollte fester Bestandteil des Gute-Nacht-Rituals werden. Danach dürfen keine Süssigkeiten oder zuckerhaltigen Getränke (Säfte, Milch, Eistee usw.) mehr konsumiert werden!
Ab dem dritten Geburtstag wird dreimal täglich geputzt, etwa 30 Minuten nach den Hauptmahlzeiten.
KAI: eine kinderleichte Zahnputztechnik

Eine leicht erlernbare Putztechnik für Kinderzähne ist die KAI-Technik. Sie sorgt dafür, dass die Zähne immer auf die gleiche Weise möglichst effizient gebürstet werden, ohne dass Zahnflächen „vergessen“ werden.
Bei der KAI-Technik werden zuerst die Kauflächen, dann die Aussen- und schliesslich die Innenflächen der Zähne geputzt:
Am besten lernen die Kinder diese Zahnputztechnik, wenn sie ihnen von den Eltern vorgemacht wird und sie die Bewegungen vor dem Spiegel nachahmen können. Dabei darf allerdings nicht vergessen werden, dass Kinderzähne immer von den Eltern nachgeputzt werden müssen, bis die Kinder in der Lage sind, dies völlig selbstständig zu tun (etwa ab 8-10 Jahren).

KAUFLÄCHEN: Mit kurzen Hin- und Herbewegungen der Bürste
AUSSENFLÄCHEN: Die Zähne liegen dabei aufeinander und es wird mit kreisenden Bewegungen von der Mitte aus nach links und nach rechts geputzt
INNENFLÄCHEN: Bei geöffnetem Mund werden die Zahninnenflächen wie mit einem Handfeger von rot nach weiss (vom Zahnfleisch zur Zahnkrone) ausgewischt
Die richtige Kinderzahnbürste

Zahnbürsten für Kinder sollten einen kurzen, dicken Griff haben, der gut in der Kinderhand liegt. Der Kopf sollte kurz (weniger als 2 cm lang) sein und möglichst viele abgerundete, eher weiche Kunststoff-Borstenaufweisen. Naturborsten werden schnell von Bakterien besiedelt und eignen sich daher nicht für Zahnbürsten. Generell sollte die Bürste alle 3 Monate gewechselt werden.

Elektrische Kinderzahnbürsten können helfen, Zahnputz-Muffel zur Zahnpflege zu motivieren. Wichtig ist, dass der Bürstenkopf nicht zu gross ist, damit er alle Zahnflächen erreichen kann. Durch die automatische Schwing-Bewegung (Oszillation) der Bürste wird die bakterielle Plaque sehr effektiv entfernt, allerdings müssen auch beim elektrischen Putzen alle Zahnoberflächen gemäss der KAI-Technik systematisch bearbeitet werden. Manche elektrische Kinderbürsten haben einen Musiktimer, der die Kinder fürs brave Zähneputzen mit verschiedenen Melodien „belohnt“.
Die richtige Kinderzahnpaste

Zahnpasten für Kleinkinder bis 6 Jahre unterscheiden sich von den Erwachsenen-Zahncremes vor allem durch ihren reduzierten Fluorid-Gehalt (500 ppm anstelle von 1500 ppm). Der Grund dafür ist, dass Kleinkinder nicht ausspülen können und die Zahnpasta meistens einfach herunterschlucken, was bei einer erbsengrossen Menge Kinderzahnpasta völlig unbedenklich ist. Ausserdem ist Kinder-Zahncreme geschmacklich auf Kleinkinder eingestellt, für die eine normale Zahnpasta viel zu scharf wäre. Kinderzahnpasta sollt aber nicht zu süss oder bonbonartig aromatisiert sein, um nicht zum „Naschen“ zu verleiten.
Ab dem 6. Lebensjahr kann eine Junior- oder Erwachsenen-Zahnpasta mit 1000-1500 ppm Fluorid verwendet werden.
Übrigens sollte nach dem Zähneputzen möglichst wenig nachgespült werden, damit das schützende Fluor möglichst lange auf den Zähnen verbleibt.
Die richtige Ernährung
Karies wird durch Bakterien verursacht, die im Mund Zucker und andere Kohlenhydrate vergären und daraus Säure produzieren, die den Zahnschmelz angreift. Dabei können die Bakterien folgende Zuckerarten verwerten:
- normalen Haushaltszucker (Rohrzucker, Saccharose)
- Traubenzucker (Glukose)
- Milchzucker (Laktose)
- Fruchtzucker (Fruktose)
Stärke, z.B. in Kartoffeln, Nudeln, Reis oder Brot, kann zu Zucker aufgespalten werden und ist daher ebenfalls kariogen (karies-erzeugend), allerdings weniger ausgeprägt als die oben genannten Zuckerarten.
Ziel der zahnfreundlichen Ernährung ist es, die Verweildauer der Kohlenhydrate und Zucker im Mund möglichst zu reduzieren. Achtung: Viele Lebensmittel und Getränke enthalten versteckte Zucker, z.B. Ketchup, Müsliriegel, Milch- und Kakaogetränke, Müsli, Cornflakes, Bananen und andere Obstsorten.

Süssstoffe wie Aspartam, Cyclamat, Saccharin können von den Kariesbakterien nicht verwertet werden. Sie sind daher nicht kariogen, das heisst, sie können keine Karies hervorrufen. Zahnfreundliche Süsswaren, die Süssstoff statt Zucker enthalten, sind mit dem Zahnmännchen und der Aufschrift „zahnfreundlich“ gekennzeichnet.
Säuglingsernährung: Der Zahnteufel steckt im Schoppen

Nuckelflaschen-Karies:
Massive Zerstörung der Milchzähne durch Karies bei 3-jährigem Kind durch ständiges Trinken von gesüsstem Kindertee mit der Nuckelflasche (Schoppen). Die Eltern hatten dem Kind die Flasche zur Beruhigung mit ins Kinderbettchen gegeben.
Man bezeichnet diese Karies auch als Nursing Bottle Syndrome
Neben den Milchmahlzeiten nur Wasser als Durstlöscher geben Niemals zuckerhaltigen Kindertee, gesüsste Fruchtsäfte, Sirup, Eistee etc. in der Schoppen-Flasche geben.
Die Trinkflasche (Schoppen) niemals zum Beruhigen oder Dauernuckeln im Bett oder Kinderwagen lassen, auch nicht mit Milchgetränken
Das Kind möglichst bald ans Trinken aus Bechern und Tassen gewöhnen. Mit dem ersten Geburtstag sollte die Nuckelflasche abgewöhnt sein.
Nuggis oder Sauger nie in Zucker oder Honig tauchen.
Ab dem Kleinkindalter gilt:
- Gezuckerte Speisen nur zu oder unmittelbar nach den Hauptmahlzeiten geben, nicht über den ganzen Tag verteilt!
- Möglichst wenige Zwischenmahlzeiten
- Zuviel Süsses nimmt den Appetit auf gesunde Lebensmittel und fördert Übergewicht.
- Die Eltern müssen die Kinderzähne nach allen Hauptmahlzeiten gründlich putzen.
Unsere Kinder-Zahnärztin berät Sie gerne persönlich, welche Ernährung für Ihr Kind die richtige ist.
Fluoride
Fluoride sind natürlich vorkommende, lebenswichtige Spurenelemente (Fluor-Verbindungen), die nachweislich vor Karies schützen, indem sie
- Den Zahnschmelz härten und gegen bakterielle Säureattacken schützen.
- Das Bakterienwachstum hemmen.
Fluoride sind zwar in vielen Lebensmitteln, v.a. Fisch und Krustentiere, in kleinen Mengen erhalten, die jedoch nicht ausreichen, um wirksam gegen Karies vorzubeugen. Daher ist eine zusätzliche Zufuhr von Fluor erforderlich. Die heute gültigen Empfehlungen der Kinderärzte und Zahnärzte lauten:
- Generell Fluorid-Speisesalz verwenden (z.B. Salz mit Jod und Fluor)
- Ab dem ersten Milchzahn fluoridhaltige Kinderzahnpasta benutzen
- Ab dem 6. Lebensjahr Junior- oder Erwachsenenzahnpasta verwenden
Vorbereitung auf den ersten Besuch beim Kinderzahnarzt

Der erste Eindruck ist immer entscheidend: Damit der erste Zahnarztbesuch für das Kind ein positives Erlebnis wird und ein Vertrauensverhältnis entstehen kann, ist es wichtig, dass Sie sich als Eltern richtig verhalten. Kinder haben ein feines Gespür für die Ängste ihrer Eltern. Achten Sie daher auf Ihre Wortwahl, wenn sie über den Zahnarzt reden. Vermeiden Sie insbesondere „Schauergeschichten“ und behalten Sie allfällige schlechte Erfahrungen oder Angst vor dem Zahnarzt unbedingt für sich.
Sätze wie „Du brauchst keine Angst zu haben“ oder „Tut gar nicht weh“ sind schädlich, weil sie dem Kind einen Zusammenhang zwischen Zahnarzt, Schmerzen und Angst suggerieren. Drohen Sie auch niemals mit dem Zahnarzt, wenn Ihr Kind nicht seine Zähne putzen möchte.
Bereiten sie Ihr Kind auf den Termin vor, indem Sie mit ihm Kinderbücher über den Besuch beim Zahnarzt lesen oder spielen, wie die Lieblingspuppe oder das Stofftier zum Zahnarzt geht. Selbstverständlich darf ihr Kind dieses Spielzeug auch zum Termin mitbringen!
Für kleinere Kinder ist es besonders wichtig, dass der Zahnarzt-Termin gut in den Tagesrhythmus eingepasst ist. Geeignet sind vor allem Vormittagstermine, denn zu dieser Zeit sind die Kleinen meistens ausgeruht und aufnahme- und belastungsfähiger. Vermeiden Sie Zeiten, zu denen das Kind normalerweise Mittagsschlaf hält.
Während und nach der zahnärztlichen Behandlung ihres Kindes
Ein stabiles Vertrauensverhältnis zwischen dem Kind und dem Zahnarzt ist die Grundlage für eine erfolgreiche Behandlung. Zum Aufbau dieses Verhältnisses muss sich das Kind darauf konzentrieren, was der Zahnarzt sagt. Es kann nicht auf zwei Erwachsene gleichzeitig hören. Deshalb bitten wir Sie, Ihr Kind durch Ihre Anwesenheit bei der Behandlung zu stärken, sich aber bei der Kommunikation zurückzuhalten und die Führung während der Behandlung möglichst dem Zahnarzt zu überlassen.
Loben Sie Ihr Kind nach der Behandlung! So motivieren Sie es für den nächsten Zahnarztbesuch.